Karin Hagendorn mit Dankesurkunde und Asylbewerbern aus Hohenthann
Am 28. Juli lud die Sozialministerin Emilia Müller im Auftrag der Bayerische Staatsregierung Helferinnen und Helfer für Asylbewerber zu einem Ehrenamtsempfang ein. Mit die Veranstaltung sollte das Engagement aller ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in Bayern gewürdigt werden. Ca. 1500 Leute waren dieser Einladung gefolgt und aus ganz Bayern in den Löwenbräukeller nach München gekommen. Auch kritische Stimmen gab es dazu im Vorfeld, die wegen der harschen Asylpolitik der Bayerischen Staatsregierung die Veranstaltung boykottierten. Karin Hagendorn vom SPD Ortsverein Hohenthann, die sich schon seit längerem mit den Flüchtlingen beschäftigt und engagiert, nahm stellvertretend für den Asylhelferkreis Hohenthann an dieser Veranstaltung teil.
Die Ministerin Emilia Müller dankte den Anwesenden und betonte, wie wichtig und unverzichtbar die Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer für die Gesellschaft sei. Dieses Engagement könnte der Staat nie mit eigenen Mitteln leisten. Dass die Landesregierung sich sehr schwer tut mit dem Gedanken, dass man für alle Flüchtlinge gleichermaßen da sein muss, kam bei den Flüchtlingen aus als sicher geltenden Herkunftsländern zum Ausdruck. Die Ministerin warb wieder für die Auffanglager für diese Flüchtlinge, um diese so schnell wie möglich wieder heim schicken zu können. Sie kündigte eine Aufstockung der Mittel von 500.000 € für die Anlaufstellen für Ehrenamtliche Helfer an sowie eine deutliche Aufstockung der Asylsozialberatung von 1,44 Mio.€ auf 21,5 Mio. € an.
Eine Moderatorin von Antenne Bayern führte anschließend durch das Programm. Sie holte eine Helferin vom Asylkreis Dachau, Andrea Stolze und einen anerkannten Flüchtling aus Syrien Yazdan Ayo auf die Bühne. Beide erzählten von ihren Erfahrung und Erlebnissen. Frau Stolze fand auch sehr kritische Worte zum Umgang der bayerischen Staatsregierung mit den Flüchtlingen. Ayo schilderte in sehr gutem Deutsch, wie wichtig für ihn die Helfer waren und sind und wie er mit deutschen Gewohnheiten, wie Pünktlichkeit, Sauberkeit u.Ä. konfrontiert wurde. In Syrien hat er Jura studiert und versucht nun hier über ein Praktikum in einer Anwaltskanzlei seine Ausbildung fortzusetzen.
Im weiteren Verlauf des Nachmittags wurde dann der Integrationsbeauftragte Martin Neumeyer ans Mikrofon gebeten. Er verteidigte die Linie der Staatsregierung, Flüchtlinge aus sicheren Ländern so schnell wie möglich wieder zurückzuschicken. Seiner Meinung nach müsste man den Schleusern sehr stark entgegentreten, weil sie diesen Flüchtlingen Hoffnung machten hier Fuß fassen zu können, aber letztendlich doch nur ihr Geld wollten. Er bezeichnete es auch als Akt der Menschlichkeit, diesen Menschen die Perspektivlosigkeit klar zu machen, sie sollten lieber das Geld für den Aufbau im eigenen Land verwenden. Ein Einwanderungsgesetz könnte vielleicht eine Möglichkeit sein, den Zustrom zu regulieren, aber hier besteht noch sehr großer Diskussionsbedarf. Ebenso kam der Staatssekretär Johannes Hintersberger auf die Bühne, der ebenso wie die Ministerin sich bei allen ehrenamtlich Engagierten bedankte.
Alle anwesenden Helferinnen und Helfer erhielten wenige Tage nach der Veranstaltung ein persönlich gehaltenes Schreiben von der Ministerin, indem sie die unschätzbaren Leistungen der ehrenamtlichen Betreuer noch einmal hervorhob und mit einer Dankesurkunde im Namen des Freistaats Bayern für ihr Engagement würdigte.