v.l.n.r.: Armin Maschlak, Karin Hagendorn, Ruth Müller Mdl, Sigrid u. Erasmus v. Fürstenberg, Christine Erbinger
SPD-Vorstand will das Leben in Hohenthann aktiv mitgestalten
Barrierefreiheit muss auf die politische Agenda der Gemeindepolitik kommen
Der SPD-Ortsverein Hohenthann hat einen neuen Vorstand gewählt. Vorsitzende wurde die 58jährige Karin Hagendorn. Die Archivarin ist langjährige Personalrätin und seit vielen Jahren in der SPD aktiv. Sie ist zweite Sprecherin des Arbeitskreises Labertal und in der Gemeinde Hohenthann im Asylhelferkreis eingebunden.
Christine Erbinger, die bisherige Vorsitzende, begrüßte die Anwesenden und berichtete über die Gemeinderatsarbeit. Wichtige Themen der vergangenen Monate waren neben vielen Bauanträgen, vor allem die Windkraft und der Flächennutzungsplan sowie die Nitratbelastung des Trinkwassers. Mit ihrer Fachkompetenz als Geschäftsführerin des Regionalen Planungsverbandes konnte sie sich bestens einbringen. Untersuchungen zum Grundwasser, die vom Planungsverband schon lange vorher in Auftrag gegeben wurden, dienten als Grundlage für das „Forschungsprojekt Landwirtschaft und Trinkwasser“ und waren somit ein wichtiger Beitrag.
Armin Maschlak berichtete über die Kasse des Ortsvereins, die von Reinhard Folda, dem Revisor, geprüft und für korrekt befunden wurde. Daraufhin konnte der Vorstand entlastet werden. Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller MdL übernahm den Wahlausschuss und es wurden neben der ersten Vorsitzenden Karin Hagendorn, Christine Erbinger zur zweiten Vorsitzenden gewählt, Armin Maschlak wurde als Kassier bestätigt sowie Reinhard Folda als Revisor und das Schriftführeramt übernahm Erasmus von Fürstenberg. Es folgten noch die Delegiertenwahlen für Kreis- und Unterbezirk, die sich Karin Hagendorn und Christine Erbinger aufteilten.
Eine besondere Aufmerksamkeit erhielt Erasmus von Fürstenberg als langjähriger Gemeinderat und Gründungsmitglied des SPD-Ortsvereins Hohenthann. Er bekam ein Buch von Franz Maget „Es geht auch anders … Politische Bilanz eines bayerischen Sozialdemokraten“ überreicht und Sigrid von Fürstenberg, die ebenfalls den Ortsverein mitbegründet hat wurde mit einem großen Blumenstrauß geehrt.
Karin Hagendorn, die neue Vorsitzende, dankte allen Anwesenden und Christine Erbinger für ihren bisherigen großen Einsatz. „Als Doppelspitze kann man sich nun noch effektiver in die Politik einbringen“, blickte Hagendorn in die Zukunft. Sie dankte auch Ruth Müller für ihre unermüdliche Unterstützung. „Es ist wichtig, sich in die Strukturen unserer Gesellschaft einzumischen, man muss alle Menschen mitnehmen und darf niemanden ausschließen“, umriss Hagendorn die Ziele der SPD.
Hilfe brauchen auch viele ältere Menschen in der Gemeinde, wenn es um die Grundversorgung gehe. „Sie müssen einkaufen, zum Arzt und viele andere Dinge erledigen, die sie nicht mehr mit eigenen Mitteln tun können. Deshalb müssen wir verstärkt auf Barrierefreiheit achten und den Zugang zum gesellschaftlichen Zusammenleben erhalten“, machte Hagendorn deutlich. Deshalb wolle man sich auch aktiv in der Gemeinde umsehen und Barrieren aufdecken und so diejenigen Schwachstellen beseitigen, die von der Kommunalpolitik zu verantworten sind. „Horst Seehofer hat in seiner Regierungserklärung 2013 versprochen, dass Bayern bis 2023 barrierefrei sein soll“, berichtete Ruth Müller aus der Landespolitik. Doch bisher fehle sowohl ein Konzept als auch die Finanzausstattung für dieses Versprechen.
„Mir liegt es sehr am Herzen, dass sich auch Familien mit Kinder hier wohl fühlen“, deshalb beteiligt sich die SPD Hohenthann am Ferienprogramm „Der Bücherwurm geht um“ und macht ein kleines Zeltlager mit Vorlesen und Spielen, berichtete die Vorsitzende Karin Hagendorn über die nächsten Aktivitäten.
Auch die Asylbewerber, die seit einem dreiviertel Jahr in der Gemeinde leben haben sich gut eingelebt. Sicher mag der eine oder andere Gemeindebürger skeptisch gewesen sein, aber das dürfte sich weitgehend gelegt haben. 35 Personen, die sich vorher nicht kannten, nur mit dem hier ankamen, was sie am Körper trugen, viel Leid gesehen und erlebt haben, leben in einem Sieben-Zimmer-Haus und schaffen es weitgehend konfliktfrei miteinander auszukommen, das verdiene großen Respekt, so Karin Hagendorn, die erst kürzlich an einer Veranstaltung für Flüchtlingshelfer des Bayerischen Sozialministeriums teilgenommen hatte.
Für die Zukunft wünschte sich die neue Vorsitzende gerade von jungen Menschen mehr Interesse an der Politik und dass sie mit neuen Ideen ihre Heimat aktiv mitgestalten.