Christine Erbinger, Karin Hagendorn, Anita Riederer, Ruth Müller, MdL, Heidi und Stephan Kölnberger 480 Meter über dem Meeresspiegel gedeihen in Andermannsdorf süße Trauben, saftige Äpfel und Birnen und laden allerlei Beerenarten zum Naschen ein. Der Obstbaubetrieb Kölnberger baut seit rund zehn Jahren auf fünf Hektar Kernobst, Zwetschgen, Weintrauben, Erdbeeren, Heidelbeeren, Him- und Brombeeren an und verkauft die Ware im Hofladen und auf den Wochenmärkten in Landshut, Rottenburg und Neufahrn.
Die Pfeffenhausener Landtagsabgeordnete Ruth Müller, die im Landwirtschaftsausschuss tätig ist, informierte sich vor Ort gemeinsam mit den beiden Hohenthanner SPD-Politikerinnen Karin Hagendorn und Christine Erbinger über die Arbeitsbedingungen und Herausforderungen für einen familiär geführten Direktvermarkter-Betrieb. „Eigentlich ist der Betrieb aus einem Hobby heraus entstanden“, so der junge Betriebsleiter Stephan Kölnberger. Er habe Industriemechaniker gelernt, dann hätte die Familie begonnen, auf einem Hanggrundstück Apfelbäume zu pflanzen. Da habe er sich entschlossen, noch eine neue Ausbildung als Gärtner in der Fachrichtung Obstbau in Würzburg zu beginnen und habe 2014 auch die Meisterprüfung gemacht. 15 verschiedene Apfelsorten werden auf dem malerisch gelegenen Hang am Rande von Andermannsdorf angebaut, wobei die Hauptsorten, die von den Verbrauchern verlangt werden, nach wie vor „Elstar“ und „Gala“ seien. Doch auch Sorten wie „Kolina“ oder „Rubinola“ reifen in Andermannsdorf. Und auch die Bestäubung der Obstbäume haben die Kölnbergers selbst in die Hand genommen: Heidi Kölnberger kümmert sich um ihre 14 Bienenvölker und ist damit eine der wenigen Imkerinnen im Landkreis Landshut. „Nach der Rapsblüte ist das Nahrungsangebot für die Bienen nur noch sehr gering“, so die Imkerin, die die Leidenschaft für die fleißigen Tiere von ihrem Vater geerbt hat. Umso wichtiger wäre es, wenn Obstbäume, Hecken und Blühpflanzen in den Gärten und landwirtschaftlichen Flächen vorhanden sind.
Das Frühjahr ist für die Obstbauern immer besonders wichtig und nach den ersten wärmenden Sonnenstrahlen hätten die Obstbäume schon sehr früh zu blühen begonnen. Auf das Frühlingswetter an Ostern ist Mitte April ein Kälteeinbruch mit Frost und Schnee gefolgt, der bei den Zwetschgen der Familie Kölnberger zu Ernteausfällen von rund 90 Prozent geführt habe. „Es ist schwierig, die Blüten vor dem Frost zu schützen, denn für eine Frostschutzberegnung sei sehr viel Wasser nötig“ so Stephan Kölnberger, der aus dem Erfahrungsaustausch mit seinen Obstbaukollegen in Bayern weiß, dass nur 1991 eine ähnlich schlimme Frostperiode solche Ernteausfällen zur Folge hatte. Im Landwirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags habe man das thematisiert und die Staatsregierung zu einem Bericht über die Schäden aufgefordert.
„Ihr vielfältiger Betrieb ist eine Bereicherung unserer Kulturlandschaft“, so die Landtagsabgeordnete Ruth Müller. Im Landkreis Landshut gebe es nur wenige Obstbauern, umso wichtiger sei es, dass die Verbraucher regional erzeugte Waren einkaufen und so die Wertschöpfung in der Region unterstützen und so die Arbeit der Familienbetrieben für eine vielfältige Natur anerkennen. Als SPD-Landtagsfraktion setze man sich für die Direktvermarktung ein, dazu müssen aber auch bayernweit die Betriebe endlich erfasst werden. Die anschließende Verkostung der hauseigenen Produkte wie Apfelsaft, Apfelmost, Trauben und Apfelkuchen mundete den Besuchern des Kölnberger Obstbaubetriebs vorzüglich.